Zermatt geht seit 2013 mit dem «System Alpenluft» neue und höchst innovative Wege im Abfallmanagement. In dem autofreien Walliser Ferienort werden Kehrichtsäcke mit Haushaltabfällen in insgesamt 60 Sammelcontainern direkt beim Einwurf auf ein Fünftel des ursprünglichen Volumens komprimiert. Die Container werden von wendigen Elektrofahrzeugen zum Bahnhof und von dort mit dem Zug zur Entsorgungsstation gebracht. Eine SIM-Karte an jedem Container meldet den Füllstand an die Zentrale, so dass die Container nur dann abgeholt werden, wenn sie voll sind. Zudem können die Hotels und Restaurants im Ort ihre Speise- und Rüstabfälle separat abholen lassen. Daraus wird Biogas und Strom produziert, mit dem das «System Alpenluft» betrieben wird.
Zermatt mobil
Auch für alle anderen Abfallarten – von Sperrgut bis Elektrogeräte – hat Zermatt eine eigene Lösung gefunden: Im Ort gibt es eine mobile Sammelstelle, die an vier Wochentagen jeweils an einem anderen Ort steht. Dort können Privatpersonen ausgediente Möbel, Korkzapfen, Nespressokapseln, Altkleider oder Elektrogeräte hinbringen. Bis zu 50 kg pro Tag. Das gesammelte und vorsortierte Material wird regelmässig von den gemeindeeigenen Elektromobilen abtransportiert.
Zermatt beweist: eRecycling funktioniert auch in den Bergen, und ohne Auto. Das «System Alpenluft» der Firma Schwendimann AG und die mobile Sammelstelle lassen sich übrigens auch in anderen Gemeinden einsetzen. Wir hoffen, das Beispiel macht Schule.